Archiv für März, 2012

[Über den Mörder:] “Aber Israel zu kritisieren ist erlaubt und ist legitim” – Scherbenschaufen nach antisemitischen Massaker in Toulouse…

Posted in Aus dem Rechten Eck, Extremismus, Israel, Religion on 26. März 2012 by derwille

 

 

Das erste mal als ich über das Massaker an der jüdische Schule “Otzar HaTorah” (Schatz der Torah) hörte, dachte ich an einem islamistischen Täter, ja dachte sogar an einen iranischen Auftragsanschlag, nach der grösstenteils verhinderten iranischen Anschlagsserie der letzten Wochen, die eventuell zunehmens ‘weichere’ Ziele aussuchte, und auch das Motorradprofil passte dazu.

Auch als die französische Politik und Presse enthusiastisch wie selten neonazistische Täter vorzeigen wollte, und auf die muslimische Identität der ermordeten französischen Soldaten verwies, hatte ich sehr grosse Zweifel.

Das passte weniger zu Neonazis, die Soldaten ihres eigenen Landes als erstes zu ermorden, selbst wenn sie ‘Ausländer’ sind und die schiere Brutalität und grausame Kaltblütigkeit, einem achtjährigen, angeschossenen Mädchen hinterher zu rennen, es an den Haaren zu packen und es mit angelegter Pistole hinzurichten passte eher in die leidenschaftliche, islamistische Welt des mörderischen Sadismus, und weniger zu selbst ‘ultranationalen Rechten’ ‘weissen’ Franzosen.

Aber man kann ja nie wissen und da ich im Fall Breivik eines Besseren belehrt wurde, hielt ich den Mund und liess voreilige Spekulationen.

Es passte aber meiner Meinung nach alles bestens in den Bild eines Islamisten, französische Soldaten zu ermorden und dann jüdische Kinder. ‘Kreuzfahrer’ zu töten und ‘El Jahud’ niederzumetzeln. So sehen ihre blutigen Träume aus. Und wie Merach auch bestätigte, er “genosse es ohne Ende” besonders die jüdischen Kinder zu ermorden und gab an, dass er gerne mehr ermordet hätte.

Überlebende Juden aus der Schule gaben an, dass zum Zeitpunkt des Angriffs zufälligerweise ein Auto vor dem Eingang so geparkt hatte, dass er mit seinem Motorroller nicht in den Innenhof fahren konnte, um ein noch viel grösseres Massaker anzurichten, wie er es anscheinend geplant hatte.

Von den Märchen der Neonazis ging man dann zum Märchen ‘wir sind alle Opfer’ über und dann zum ‘psychopathischen Einzeltäter’, bis sich langsam endlich herauskristallisiert, was man ohnehin vermuten konnte, dass man es hier mit einem Vertreter einer sehr viel breiteren Bewegung der jungen, gewaltbereiten und bluthungrigen Islamisten Europas zu tun hat, die sich wiederum durch eine grösseren islamistische Erwachungsbewegung und islamistische Terrorgruppen und Staaten nährt.

Dem islamistischen Terror nicht gewachsen – II) Mental: Ein peinliches Scheitern der franzöischen Elitekräfte…

Die französischen Polizeikräfte und Regierenden legten wirklich einen atemberaubenden Fehlerkatalog des Scheiterns an den Tag, als wollten sie keine Fehler auslassen. Es scheint fast so, als hätte Merach sie mehr auf seine eigene Spur gebracht, als durch ihre eigenen Anstrengungen. Und da ist z.B. gleich der erste Punkt, den das westliche selbstverleugnende Denken kaum nachvollziehen kann und daher auch im Praktischen nicht so Recht weiss, was zu tun ist: Der europäische Judenmörder oder sonstige Straftäter würde in den meisten Fällen versuchen, seine Verbrechen geheimzuhalten, sie zu vertuschen, abzutauchen, alles für seine Deckung unternehmen, und im Fall der Stellung, alles Abstreiten, Ausreden suchen etc.. Der Islamist Merach nicht. Er selbst lieferte bereitwillig der Polizei Videoaufnahmen von sich selbst beim Begehen der grausamen Morde. Er selbst ‘beschuldigte’ sich immer wieder der Taten und beschrieb sie. Kein Zweifel der Täterschaft und vor allem: Kein Korn Reue.

Im Gegenteil: Stolz, auf das was er tat! Stolz und Ehre, Erfüllung und Freude, Extase. Das kommt u.a. daher, dass dieser Täter nicht der gleichen Gesellschaft und Kultur angehört, sondern seine Legitimation und Identifikation aus seiner islamischen Welt bezieht und die sieht seine Taten sehr anders, als die französischen Behörden oder die französische Gesellschaft. Er wusste, dass er bei den islamistischen Jugendlichen sofort ein Starstatus erhalten würde, geehrt, gefeeirt, bewundert. Er, der es geschafft hat, als einsamer Wolf den ‘dekadenten Westen’ auszutricksten, als grosser Dschihadkämpfer französische Soldaten und einige von den ‘weltverschwörenden Zionisten’ zu erlegen, so dass sie litten und weinten – ein Genuss ohne Ende. Und wie er bis zum Ende einer Mehrheit getrotzt hat, sie lächerlich machte etc. – all das erhebt die islamistische Seele und lässt sie Allah preisen. ‘Allahu Akbar!’

In den isrälischen Medien wurden einige Spezialisten von Armee und Polizei in Sachen Verhandlungen und Erstürmung zitiert und sie kommen alle mehr oder weniger zum gleichen Ergebnis, dass die nahezu dilletantischen Ergebnisse der franzöischen Polizeiaktion kaum nachzuvollziehen sind:

Die Vorraussetzungen war sehr förderlich: Es handelte sich um einen Terroristen, alleine – ohne Geiseln – in einer Wohnung. Es handelte sich nicht um ein kompliziertes Gebäude, nicht um weitere Gefährdungen und besondere Vorsichtsmassnahmen. Es handelte sich nicht um eine Operation in feindlichen Gebiet – alles umliegende Gelände stand zu vollständigen freien Verfügung der französischen Polizei. Es handelte sich nicht um ein Haus mit Sprengfallen oder einem Sprengstoffgürtel. Der Terrorist verhandelte sogar mit ihnen. Sie verfügen über zig Leute und auch z.B. chemische Substanzen, die jemanden betäuben können, oder speziell trainierte Hunde etc.. Sie konnten den Ort und die Zeit wählen etc..

Sprich – praktisch ein relativ vorteilhaftes Szenario für solche Fälle, wohingegen Israelis oft ähnliche Operationen in feindlichem Gebiet arbeiten müssen, wo aus jedem Fenster plötzlich eine Kalaschnikow oder ein RPG auf die eigenen Truppen, die ein Haus belagern, feuern kann, wo überall Sprengfall zu vermuten sind, wo Terroristen oft zu kleinen Gruppen sich in Häusern verschanzen und teilweise Sprengstoffgürtel tragen etc..

Aber auch hier fängt die Sache vielleicht im Kopf an und ich fragte mich von anfang an, was denn so edles an diesem sadistischen Mörder war, dass sich Sarkozy persönlich für sein Leben einsetzte? Warum war es ihm so wichtig, in alle Welt zu tönen, dass man ihn unbedingt lebend haben wolle. Warum? Warum lebend? Die Story von dem Herausfinden seiner Netzwerke kaufe ich ihm nicht so richtig ab, dafür lieferte Merach selbst genug Beweismaterial und ihm medialen Zeitalter kann man sowas auch ganz gut bei toten Terroristen rekonstruieren. Was war also so ungeheür wichtig daran, dass dieser Mörder unter dem Risiko französischer Elitepolizisten am leben gehalten werden musste?

Aber wenn sie schon so entschieden, so haben sie sich sowohl bei den Verhandlungen als auch bei der Erstürmung offenbar äusserst unprofessionell verhalten.

Ein israelischer Verhandlungsspezialist gab an, dass es in der Tat schwierig ist, einen überzeugten und narzistischen Islamisten gross zu bewegen, aber die Taktik des Verhandlers sollte es z.B. sein – wenn man denn das Ziel hat, ihn lebend zur Aufgabe zu bringen -, ihm einiges ‘Verständnis’ entgegen zu bringen (in einem Rahmen, den er glauben kann), ihm erzählen, wie viel er jetzt schon erreicht hat, wie die ganze Welt ihn verfolgt, wie er ein grosser Held im islamistischen Lager ist und wie sinnlos es jetzt für ihn wäre abzutreten und er doch viel besser und berühmter seinen Kämpf in dieser Welt noch fortsetzen könnte.

Falls dies nichts wirkt, könnte man ihn auch ermüden und unter Einsatz von speziellen Mittel – wie Schlafgas – ihn relativ einfach überwinden. In der Tat aber begannen die Franzosen ihren Einsatz noch zur Hochzeit seiner Überzeugung und Aufmerksamkeit, betäubten ihn nicht und verhedderten sich anscheinend mit der High Tech so, dass er sie durch Geschwindigkeit und Todesmut überraschen konnte – etwas dass eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Und dass er es sogar schaffte, seinen Belagerungsort zu verlassen – auch wenn man 20 untödlichen Kugeln im Körper und einer tödlichen jeweils im Kopf und im Bauch -, ist ein grosses Scheitern der Aktion.

Dem islamistischen Terror nicht gewachsen – II) Mental: Das ewige Leben in der zum Himmel schreienden Verdrängung…

Als Sarkozy eine Schweigeminute für alle französischen Schulen befahl, dachte ich mir, dass er sich selbst noch mal ein Bein stellte und das Aussmass des Antisemitismus’ in seinem Land noch deutlicher hervorkehrte, da sicherlich einige Schulen – nicht zuletzt muslimische – diese Schweigeminute verweigern werden. Jetzt erst kam ein Fall ans Licht, der sogar noch weiter ging: Anstatt den jüdischen Opfern eine Schweigeminute zu verweigern, wollte eine Englischlehrerin gleich eine Schweigeminute für den Mörder Merach abhalten.

Denn Mohammed Merach sei doch “ein Opfer” und die Terror- und El Kaida Berichte seien “Erfindungen” der Medien und der Politik. Ich hatte gerade schon geschrieben, warum es diesen Menschen, wie dieser Lehrerin so wichtig ist, die jüdischen Opfer zu relativierien, also lasse ich Wiederholungen.

Und übrigens ist es nach den Äusserungen des Terroristen Merachs, wonach er u.a. Rache für die “Kinder von Gasa” jetzt noch beeindruckender, wieviel gemeinsame Ausgangsbasis er mit der EU-Aussenministerin Ashton hat – beide meinen, man könne das Abschlachten von Juden – nicht mal ‘Israelis’ – damit in Verbindung bringen, dass bei der Terrorangriffen auf Juden aus Gasa, manchmal bei militärischen Präventivschlägen oder Reaktionen versehentlich auch Zivilisten getroffen werden, die die örtlichen Terroristen willentlich als menschliche Schutzschilde nutzen.

Ich wiederhole: Frau Ashton – die aussenpolitische Vertreterin der EU – befindet sich gedanlich, argumentativ, nicht sehr weit weg von dem sadistischen, antisemitischen Serienkiller von Toulouse. Und hiernach sollte man eigentlich ein paar Minuten nachdenken.

Und dass weder Merach ein ‘Einzelfall’ war, noch Frau Ashton, zeigt z.B. ein Interview mit dem (sozialistischen) Bürgermeister von Toulouse und dem ‘Berater für kulturelle Fragen’ seiner Stadtverwaltung in der Freitagsausgabe von Jedijot Achronoth in besonders erschreckender Eindrücklichkeit.

Auf die Frage, was er der jüdische Gemeinde zu sagen hat, die fühlen, dass die französischen Behörden ihren Kopf im Namen der ‘neutralen Republik’ in den Sand stecken, und nicht zugeben wollen, dass es sich hier um Antisemitismus gegen Juden (durch Moslems) handelt, antwortete er folgendermassen:

“Was wir gerade in Toulouse durchmachen, beweist uns, dass man untescheiden muss und es nicht zulassen darf, dass internationale Konflikte [sic!] die Werte der laizistischen Republik beeinflussen. …”

Der israelische Journalist fragt weiter:

“Aber es gibt das Gefühl, dass in der muslimischen Gemeinde es jemanden gibt, der diese Werte ablehnt, und Ihren Aussagen hier nicht beipflichtet, oder nicht?”

Der Bürgermeister von Toulouse antwortet:

“Was meiner Meinung nach das Wichtigste ist [sic!], ist nicht in die Falle von Vorurteilen zu treten, uns betonen, dass der Glauben eines Menschen seine Privatangelegenheit ist…”

Und wenn man jetzt schon meint, man sollte nur seine jiddischen Beine in die Hand nehmen und den Kontinent verlassen, hat noch nicht den ‘Kulturverantwortlichen’ von Toulouse gehört – anscheinend eine Jobumschreibung für ‘islamistischer Terrorversteher von Beruf’:

Auf die widerholte Frage, ob er hier nicht “Spannungen zwischen Juden und Moslems” feststellen kann – nachdem sämtliche Vertreter der jüdischen Gemeinde dem Reporter ihre Ängste erzählten, das tägliche Bedrohtsein, das ausrüsten mit Waffen, das Schicken der Kindern nach Israel, sobald sie alt genung sind, in der Hoffnung, dass sie sich in Israel niederlassen und dort ihre Zukunft und Familie aufbauen, antwortet er: “In keinster[sic!] Weise. Ein vereinzelter Verrückter kann nicht die Wirklichkeit diktieren oder primitive Vorurteile erzeugen.

Der Journalist muss wohl auf die Basics zurückfallen und fragt dann (- als letzte Hoffnung?):

“Der Mord diese Woche in der Schule, war in Ihren Augen eine antisemitische Tat?”

Und alle europäischen Gutmenschen, Terrorversteher, Judenhasser Blocke und Stifte raus und mitschreiben – der Typ hat’s wirklich skrupellos drauf. Hier die Antwort vom ‘Kulturbeauftragten’ der Stadtverwaltung von Toulouse:

“Ich weiss nicht, ob er Antisemit ist. Ich habe mit dem Verdächtigen[sic!] nicht gesprochen. Ich weiss, dass er ein deutliches Motiv angab, wonach sein Antrieb die israelische Politik in Gasa war. Ich stimme in keinster Weise in dem überein, was er tat und verurteile es, aber Israel zu kritisieren ist erlaubt und das ist legitim.”

Kein Zweifel, Merach und seinesgleichen – antisemistische, islamistische Mörder – sind die grösste Gefahr. Aber Menschen, wie dieser ‘Kulturbeauftragter’ machen diese Morde möglich und lassen sie vor allem auch in der Zukunft wieder möglich werden. Die Europär – und vielleicht allen voran die Franzosen – leben in der Illusion der automatischen ‘Volksgemeinschaft’, bzw. der Nation, als alle Bürger eines Staates. Sie wollen oder können nicht verstehen, dass die Idee vom Volk als Passgemeinschaft gescheitert ist und ganz egal wie sehr sie daran festhalten, islamistischte Kräfte sie so oder so aushebeln und dagegen arbeiten. Sie können sie auch auch morgen noch als ‘Franzosen’ bezeichnen, während sie sich als Ummah und Teil des kommenden Kalifats sehen, dass zuerst einmal Menschen wie den Herrn ‘Kulturbeauftragten’ entrechten werden.

Ja selbst im arabischen Frühling bekommt es der Westen einfach nicht auf die Reihe, die islamistischen Hintergründe und Volkserwachungsbewegungen zu benennen oder sich zuzugeben, und sie verharren in den alten Phrasen von ‘Nation’ und ‘Volk’. Wie oft haben wir von Hillary und Co. gehört, dass doch von Kadaffi bis Assad, diese doch nicht “gegen ihre eigenes Volk” vorgehen können. Ich bezweifle, dass weder Kadaffi noch Assad, die Leute, die abschlachten liessen oder wollten, als Teil ihres ‘Volkes’ ansahen. Frag mal einen Beduinenstamm im libyschen Staatsgebiet, ob er und der nächsten Bediunenstamm ‘eine Nation’ sind. Und wenn gerade Schiiten und Allawiten Sunniten in Syrien abschlachten, sich christen und Drusen noch auf ihrer Seite halten, während Sunniten versuchen Schiiten und Allawiten zu töten, von welchem ‘Volk’ ist hier genau die Rede? Wenn sunnitische Islamisten in Ägypten gerade langsam aber sicher die Kopten entrechten, was hat das mit ‘einem Volk’ zu tun?

Vielleicht sollte die laizistische Republik mal eine Volksumfrage machen, wieviele Moslems sich als Teil der französischen Nation betrachten und wieviele nichtmuslmische Franzosen diese als solche betrachten. Man kann sich selbst belügen, die Wirklichkeit verleugnen, dadurch wird sie aber nicht besser – eher im Gegenteil.

Den Juden – vor allen den Jungen – in Frankreich und Europa allgemein kann man nur immer wieder raten: Verlasst das sinkende Schiff und lauft in euren eigenen und euch am besten beschützenden Hafen ein – Israel.